Häufig gestellte Fragen zur zahnärztlichen Prophylaxe/Vorsorgeuntersuchung/PZR

Wir verstehen natürlich, dass der Besuch beim Zahnarzt für viele Patienten einen eher unangenehmen Pflichttermin darstellt. Darum wird er auch gerne aufgeschoben. Doch er ist wichtiger, als Sie vielleicht denken! Erkrankungen und Risikofaktoren, die die Zähne und das Zahnfleisch betreffen, lassen sich gut und häufig auch ohne großen Aufwand behandeln – wenn sie denn rechtzeitig erkannt werden. Und dazu ist die zahnärztliche Vorsorge da. Im Rahmen der Prophylaxe kontrollieren wir den Ist-Zustand Ihrer Mundgesundheit, entfernen Zahnstein und beraten Sie über eventuelle Behandlungen, die gegebenenfalls notwendig werden.

Wie oft Sie zu uns in die Praxis kommen sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen von Ihrem Alter, zum anderen von Ihrem individuellen Gesundheitszustand.

Grundsätzlich sollten Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren zweimal im Jahr zur Vorsorge zu uns kommen. Für Erwachsene wird jährlich ein Prophylaxe-Termin empfohlen.

In manchen Fällen jedoch kann es zu wenig sein, als Erwachsener nur einmal im Jahr die Vorsorge wahrzunehmen. Patienten, die unter Parodontitis oder anderen Problemen mit dem Zahnfleisch oder dem Zahnhalteapparat leiden, benötigen häufig mehrere Kontrolluntersuchungen in kürzeren Abständen. Das Gleiche kann auf Patienten mit Zahnersatz (z. B. einem Implantat), Diabetiker und Menschen mit einem angeschlagenen Immunsystem zutreffen.

Wir oft Sie zu uns zu einem Kontrolltermin kommen sollten, besprechen wir bei Ihrem nächsten Termin und erstellen einen individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Behandlungs- und Vorsorgeplan.

Patienten, die gesetzlich versichert sind, sind nicht verpflichtet, ein Bonusheft zu führen. Es bringt ihnen jedoch nur Vorteile: Einerseits erinnert es daran, regelmäßig zur Prophylaxe/Kontrolle zu uns in die Praxis zu kommen. Andererseits ist das Bonusheft im wahrsten Sinne des Wortes bares Geld wert! Denn: Nehmen Sie fünf Jahre in Folge regelmäßig die zahnärztliche Prophylaxe wahr, so erhöht sich der Festzuschuss für evtl. benötigten Zahnersatz um 20 Prozent. Bei 10 Jahren in Folge sind es sogar 30 Prozent.

Denken Sie daher immer daran, das Bonusheft von uns abstempeln zu lassen, wenn Sie zur Vorsorge kommen!

Fluoridierungsmaßnahmen werden eingesetzt, um den Zahnschmelz zu stärken. Generell gilt er als das härteste Material in Ihrem Körper – aber trotz seiner Kraft und Stärke ist auch er nicht unüberwindbar. Viele Lebensmittel und Getränke – allem voran gezuckerte – greifen den Zahnschmelz Tag für Tag an und können ihn mit der Zeit porös machen. Dadurch kann es beispielsweise zu einer Karies kommen. Zur Kariesprophylaxe behandeln wir Ihre Zähne mit einem fluoridhaltigen Gel. Da Fluorid ein Spurenelement ist, stärkt es Ihren Zahnschmelz mit wichtigen Mineralien und macht ihn widerstandsfähiger. Es entsteht eine Art Schutzschicht auf den Zähnen sowie ein Fluoridreservoir.

Wenn eine Frau schwanger ist, steht die Gesundheit von Mutter und Kind an erster Stelle. Dazu gehören bestimmte Verhaltensweisen (Verzicht auf Nikotin, Alkohol, spezielle Ernährung) und die Einhaltung verschiedener Termine zur Vorsorge und Kontrolle. Aber nicht nur die regelmäßigen Besuche beim Gynäkologen sind wichtig. Eine besonders gründliche Mundhygiene und Zahnpflege während der Schwangerschaft sind zudem unerlässlich. Denn: Zum einen kann das Erbrechen, unter dem viele Frauen besonders zu Beginn der Schwangerschaft leiden, den Zahnschmelz und damit auch die Zähne angreifen. Zum anderen wird das Zahnfleisch der werdenden Mutter durch die Hormonumstellung stärker durchblutet. Dadurch wird es weicher und kann leichter anschwellen. Bakterien haben es nun leichter, sich zwischen Zahn und Zahnfleisch anzusiedeln. Daraus kann eine Zahnfleischentzündung entstehen, die sich zu einer Entzündung des Zahnhalteapparats ausweiten kann. Problematisch ist, dass es einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Frühgeburten und/oder einem zu geringen Geburtsgewicht des Babys geben kann. Je früher eine eventuell bestehende Parodontitis festgestellt wird, desto leichter ist die Behandlung – und desto sicherer ist Ihr Baby.

Keine Sorge – die Prophylaxe ist harmlos und schmerzfrei.

Nein, das ist nicht der Fall. Je nach individueller Mundgesundheit können wir jedoch alle zwei Jahre routinemäßig eine Röntgenuntersuchung in die Vorsorge integrieren.

Wir stellen oft fest, dass Patienten verunsichert aufgrund der Notwendigkeit von Röntgenuntersuchungen sind. Viele Befürchtungen, die damit in Verbindung stehen, resultieren häufig aus Fehlinformationen.

Lassen Sie uns Ihnen daher einige grundlegende Auskünfte mitgeben:

• Mit einer Röntgenuntersuchung wollen wir nur Ihr Bestes – und Ihnen nicht schaden.
  Röntgenuntersuchungen – auch u. U. im Zuge der Prophylaxe – erleichtern es uns, Ihre Gesundheit zu bewahren. Denn über zwei Drittel des Zahnes und seiner umgebenden Strukturen liegen unterhalb des Zahnfleisches und sind für uns erst mal „unsichtbar“. Auch, wenn Sie keine Schmerzen haben, bedeutet das leider nicht, dass unter Ihren sichtbaren Zähnen auch alles in Ordnung ist.
  Informationen über den Zustand der Zahnanatomie, der Wurzeln, Nerven und anderen anatomischen Strukturen, über Verlauf und Dichte des Knochens um den Zahn herum, chronische Entzündungen, Zysten, Tumore, Knochentaschen oder Zahndefekte können nur mit einer Röntgenaufnahme sichtbar gemacht werden. Weiterhin verrät uns ein Röntgenbild, wie es um die Gesundheit Ihres gesamten Zahnhalteapparats bestellt ist und ob Sie z. B. an einer tiefen Karies unterhalb von Füllungen und Kronen leiden. Sollten Sie eine Wurzelbehandlung hinter sich haben, können wir anhand dieser bildgebenden Diagnostik den Zustand der Wurzelfüllung beurteilen.
  Auf diese Weise können wir sichere Zahnheilkunde praktizieren. Mögliche Probleme und Erkrankungen können mit einer Röntgenaufnahme frühzeitig erkannt und – falls nötig – behandelt werden. Und das noch bevor Schmerzen auftreten!

• Wir nutzen verschiedene moderne Verfahren, um Röntgenbilder anzufertigen.
  Sie sehen, Diagnostik ist das A und O, um im Zuge der Prophylaxe oder im Vorfeld einer Behandlung die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Bei uns kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz, die je nach Situation eine optimale Beurteilung ermöglichen.
  So verfügt unsere Praxis unter anderem über einen digitalen Volumentomographen (DVT), der selbst kleinste Knochenstrukturen des Schädels dreidimensional abbildet, als auch über einendigitalen Orthopantomograpohen (OPG), der zweidimensionale Aufnahmen aller Zähne und des Kiefers ermöglicht.
  
  
• Das digitale Röntgenverfahren ist schonend und voller Vorteile.
  Unsere modernen digitalen Röntgenverfahren haben nichts mit der Strahlenbelastung von früheren analogen Geräten zu tun. Aufgrund kurzer Belichtungszeiten ist die Strahlenbelastung für Sie bei unserem Verfahren um bis zu 95 Prozent reduziert.
  Weitere Vorteile: Das Röntgenbild muss nicht erst aufwändig entwickelt werden, sondern kann schnell am zugehörigen Computermonitor – hochaufgelöst – dargestellt werden. Sollte das Bild noch nicht perfekt zur Beurteilung sein, so lässt es sich bearbeiten (z. B. Kontrast, Helligkeit). Daher muss das Bild nicht wiederholt werden. Es kann digital archiviert und unkompliziert an Fachkollegen weitergeleitet werden.
  

Auch, wenn Sie regelmäßig, gewissenhaft und sorgfältig Ihre Zähne daheim pflegen, so gibt es Stellen im Mund, die Sie selbst weder mit der Zahnbürste noch mit Zahnseide erreichen können. Daher kann es zu „Defekten“ in der täglichen Mundhygiene kommen. Mit einer professionellen Zahnreinigung (kurz: PZR), die wir Ihnen im Zuge der Prophylaxe anbieten, können wir diese „Defekte“ beseitigen. Gleichzeitig beugen wir damit potenziellen Zahnerkrankungen vor.

Bei der PZR entfernen wir Zahnstein, Plaque und Beläge, die Ihre Zähne unter Umständen krank machen und stumpf wirken lassen können, sehr gründlich mit Ultraschall. Im Anschluss an die Behandlung sind Ihre Zähne sauber, glatt und strahlen regelrecht.

Die PZR hat gleich drei große Vorteile für Sie:

• Das Risiko, Zahnerkrankungen zu bekommen, wird deutlich reduziert.
  Selbst bei guter Zahnpflege daheim können Sie nur etwa 60 Prozent aller Zahnflächen reinigen. Das bedeutet, dass Sie nur (bis zu) 60 Prozent der Beläge entfernen. Der Biofilm, der auf dem Zahn verbleibt, kann u. a. die Entstehung von Zahnstein fördern – und lässt damit einen idealen Nährboden für Mikroorganismen entstehen. Daraus können dann Erkrankungen wie Karies, Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis entstehen.
  
  
• Das Risiko für andere Erkrankungen wird minimiert.
  Schlechte Bakterien, die sich in der Mundhöhle befinden, können nicht nur eine Gefahr für die Zähne darstellen, sondern auch für den gesamten Körper. Beispielsweise bei einer unbehandelten Parodontitis können u. a. Herz-Kreislauferkrankungen drohen. Mit der professionellen Zahnreinigung entfernen wir entsprechende Bakterien von den Zähnen und schonen somit Ihren Körper.
  
  
• Die PZR hat kosmetische Effekte.
  Zahnstein, Plaque und Beläge können Ihre Zähne stumpf wirken lassen. Da bei der PZR alle Ablagerungen entfernt werden, strahlen die Zähne nach der Behandlung wieder. Ihr Gebiss ist sauber, die Zähne fühlen sich glatt an. In manchen Fällen reicht eine professionelle Zahnreinigung bei Patienten, die sich eine Zahnaufhellung wünschen, bereits aus, um die Zähne weißer zu machen. Falls nicht, können wir z. B. ein Bleaching durchführen.

Wir empfehlen, die PZR 1 bis 2 Mal jährlich zusätzlich zur zahnärztlichen Prophylaxe in Anspruch zu nehmen. Bei Risikopatienten (z. B. bei chronischer Parodontitis) kann es auch sinnvoll sein, die Behandlung öfter durchzuführen. Ob dies bei Ihnen der Fall ist, klären wir gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.

Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen werden von der Krankenkasse gezahlt.

Die PZR ist meist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten. Rund 90 Prozent bezuschussen die professionelle Zahnreinigung jedoch – oder übernehmen die Kosten dafür sogar komplett.